Wurden Heilpraktiker noch vor einigen Jahren belächelt, erfreuen sie sich heute einer wachsenden Beliebtheit. Viele sehen in der Naturheilkunde eine gesunde Alternative zur Schulmedizin.
Der Beruf des Heilpraktikers wird in Deutschland durch das Heilpraktikergesetz geregelt.
Dafür muss der Anwärter eine gesetzlich geregelte Prüfung vor einem regionalen Gesundheitsamt absolvieren, welche sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil gliedert.
Dabei werden vor allem schulmedizinische Kenntnisse überprüft.
Jeder Heilpraktikeranwärter muss auch belegen, dass er die gesetzlichen Vorgaben und seine fachlichen Grenzen kennt.
Während der Ausbildung zum Heilpraktiker lernt dieser die Grundlagen der Schulmedizin und alternative Behandlungstherapien kennen:
Der Prüfling wird erst nach bestandenen schriftlichen Test zum mündlichen Teil zugelassen.
Fällt dieser beim Letzteren durch, gilt auch der schriftlich bestandene Teil als ungültig und der angehende Heilpraktiker darf sich erneut zur Prüfung anmelden. Die Durchfallquote beträgt 80 %.
Wie arbeitet der Heilpraktiker heutzutage?
Der Heilpraktiker betreibt Heilkunde.
Das bedeutet, dass dieser in engem Kontakt mit Menschen zusammenarbeitet.
Neben dem Beruf als Arzt, ist nur Heilpraktikern erlaubt, Heilkunde auszuüben.
In der Bedeutung meint Heilkunde die Wissenschaft und praktische Ausübung der Medizin.
Anders als Ärzte, verschreiben Heilpraktiker keine verschreibungspflichtigen Medikamente.
Der Grundsatz der Heilkunde ist, die Medizin nicht nur zu ergänzen, sondern auch Alternativen für die Behandlung von Krankheiten aufzuzeigen. Daher kommt auch der Name: Alternativmedizin.
Folglich können Heilpraktiker als Alternativ-Mediziner und Naturheil-Experten bezeichnet werden.
Der Heilpraktiker im 21. Jahrhundert verwendet für seine Diagnose naturheilkundliche Methoden, wie z. B. Irisdiagnose, Kinesiologie, Dunkelfeld oder macht eine ausführliche Anamnese.
Diese geben Hinweise, um welche Störung es sich handeln kann, welche anschließend mit Labormethoden (Blut, Speichel, Stuhl) erhärtet werden.
Neben dem Laborbefund werden weitere Puzzleteile (Konstitution, Funktion der anderen Organe, die aktuelle Lebenssituation, Zähne, ... ) erfragt, welche im Gesamtbild die Situation des einzelnen Menschen darstellen.
Erst dadurch lässt sich eine individuelle Therapie erstellen.
Dies mag der gravierendste Unterschied zwischen der naturheilkundlichen und der derzeit ärztlichen Medizin sein:
Während in der Schulmedizin, vielleicht wegen der immer stärkeren Spezialisierung, der gesamte Mensch mit all seinen Befindlichkeiten nicht mehr gesehen wird, betrachtet sich gerade der Heilpraktiker seinen Patienten aus dem ganzheitlichen Blickwinkel.
Heilpraktiker arbeiten insgesamt verantwortungsbewusst und nachweislich sehr sicher.
Aus der Höhe der Beiträge zur Haftpflichtversicherung lässt sich die sehr geringe Anzahl von Schadensfällen belegen: Die Versicherungsbeiträge für den Heilpraktikerberuf sind ausgesprochen niedrig.
Nicht alle Hunde sind Pudel, nicht jeder Heilpraktiker ist Homöopath.
Die Homöopathie ist eine bedeutende komplementärmedizinische Methode, aber nur eine von vielen verschiedenen Therapieverfahren.
Therapiemethoden können sein:
Naturheilkundliche Medizin
- Homöopathie
- Phytotherapie (Naturheilkräuter)
- Orthomolekulare Therapie (Mikronährstoffe)
- Ausleitung/Entgiftung
Manuell
- Dorntherapie
- Myofasziale Triggertherapie
- Akupunktur